Alicia Edelweiss / Sigrid Horn
Das ist das neue Wien. Es ist ehrlich, zielstrebig, manchmal etwas frech, doch ungemein stark. Es zu hören, tut gut. Bei uns tritt es in Erscheinung. In Person von Alicia Edelweiss und Sigrid Horn. Zwei junge Musikerinnen aus der österreichischen Hauptstadt, die demonstrieren, dass die große Botschaft vor allem im kleinen Bühnensetting ankommt.
Wenn Alicia Edelweiss mit ihrem Akkordeon auf der Bühne steht, ist man sich sofort sicher, dass sie nirgendwo anders hingehört. Sie fühlt sich wohl – und das Publikum tut es ihr gleich. Ihre Karriere begann als Straßenmusikerin in verschiedenen europäischen Ländern. Irgendwann fand sie wieder nach Wien zurück, wo sie nun an dem arbeitet, was sie selbst als »orchestralen Folk-Pop« beschreibt. Je nachdem, wonach ihre Songs verlangen, wechselt sie zwischen den Instrumenten und Stimmlagen – immer irgendwo zwischen zerbrechlich und bestimmt. Doch stets begeisternd.
So wie auch Sigrid Horn. Sie wuchs in der österreichischen Provinz auf, in Wien heran, singt im Dialekt und begleitet sich mit Ukulele oder Klavier. So hell ihre Stimme auch sein mag, so dunkel sind die Themen, die sie mitunter verhandelt. Auf ihrem aktuellen Album »Sog i bin weg« (»Sag ich bin weg«) kann es schon einmal unbehaglich werden. Kein Wunder, hat sie doch ihre Wurzeln in der in Wien sehr aktiven Protestsong-Szene. Auch da liegen das Klagen und das Strahlen nah beieinander. So ist’s eben in Wien.
Das Festival »Ganz Wien« bringt das Wienerlied in sämtlichen Stilrichtungen auf die Bühnen der Elbphilharmonie. Eine Riege der derzeit spannendsten Künstler versprüht original Wiener Flair und demonstriert, was die österreichische Hauptstadt musikalisch zu bieten hat.
Spielstätteninformationen: Elbphilharmonie Hamburg / Kleiner Saal