2. Philharmonisches Konzert
Als Opernkomponist hat Richard Strauss fraglos Geschichte geschrieben. Salome, Elektra, Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos, Frau ohne Schatten, Capriccio sind Zeugnisse der Spätzeit einer Gesellschaft und Operngeschichte, die letztlich an ihrer Dramatik, aber auch an ihrer berauschenden und überwältigenden Schönheit zugrunde ging. Bevor sich die Begabung als Bühnendramatiker Bahn brach, hatte Strauss mit einer beachtlichen Menge von Symphonischen Tondichtungen eine einzigartige Souveränität der orchestralen Darstellung entwickelt. Als er sich 1911 an die Komposition einer „Alpensymphonie” machte, da war dieses Genre für ihn eigentlich schon zu Ende gebracht. Doch rundete er die Folge aus „Heldenleben”, „Sinfonia domestica” und eben aus „Alpensymphonie” zu einer Trilogie. Sie gipfelt in der Auseinandersetzung mit der Natur und gewinnt durch die damit verbundene gedankliche Durchdringung von Leben und Welt die Bedeutung einer Vision.