10. Philharmonisches Konzert
Musik aus deutscher Gefangenschaft 1941 - Vom Ende der Zeiten „Und ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen, mit einer Wolke bekleidet und der Regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde … Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit: Es soll hinfort keine Zeit mehr sein, sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes.“ Aus der Offenbarung des Johannes Kapitel 10, Vers 1 - 7. Anton Bruckner hat seine neunte, seine letzte Symphonie nicht vollenden können. War er zu weit gegangen, wenn er das Werk dem „lieben Gott“ widmen wollte? Was steckte dahinter? Wollte er Gott gnädig stimmen? Oder glaubte er, dem Geheimnis Gottes näher kommen zu können? Was sollte das Finale über den „Abschied“ des Adagios hinaus noch aufdecken und zur Sprache bringen? Verweigerte sich Gott vielleicht gar und wollte Geheimnis bleiben?